Recycling von schwarzen Kunststoffen: der Weg in Richtung Kreislaufwirtschaft

Neue Möglichkeiten, einen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft zu leisten

Die Möglichkeit schwarze Kunststoffe zu erkennen hat zur Folge, dass mehr davon in die Recyclingkette gelangt. „Wir müssen eine Nachfrage nach diesen schwarzen Post-Consumer-Materialien schaffen. Natürlich gibt es hier Grenzen: daraus lassen sich keine weißen Produkte herstellen, auch lebensmittelechte Verpackungen sind nicht immer machbar. Wir müssen entlang der gesamten Wertschöpfungskette zusammenarbeiten und andere Einsatzmöglichkeiten für schwarze Kunststoffe finden. Diese müssen nicht zwangsläufig für den Endverbraucher bestimmt sein. Denkbar wäre aber beispielsweise die Herstellung von Erzeugnissen wie Paletten, Eimern oder Eisenbahnschwellen. Es geht darum, den Kunststoff effizient zu sortieren und ihn für den fortschrittlichen Recyclingsektor als Ausgangsmaterial bereitzustellen.“

Unternehmen für chemisches Recycling könnten diese Materialien beispielsweise sehr gut nutzen: „Sie benötigen Polyethylen und ihnen ist es egal, ob es schwarz ist, da sie es erst in Gas und anschließend in Öl umwandeln, mit dem wiederum Neuware aus Kunststoff erzeugt wird – womit der Kreislauf sich schließt.“

Darüber hinaus ist es wichtig, die Zusammenarbeit der Industriezweige auch auf Verpackungsdesigner und -hersteller auszuweiten. „Wir brauchen den Austausch zwischen Herstellern und Recycling-Unternehmen zu Fragen wie: Will bzw. braucht der Verbraucher schwarze Verpackungen wirklich? Wenn das Material nicht wiederverwertet werden kann, was ist dann für den Verbraucher am wichtigsten? Will er eine Kreislauflösung für die Verpackung, die er kauft, oder ist ihm das Aussehen der Verpackung wichtiger? Ein solcher Ansatz wird dazu beitragen, das Problem der schwarzen Kunststoffe zu lösen und eine bessere Wiederaufbereitung des Abfallstroms zu erreichen.“

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Verarbeitung von schwarzen Kunststoffen: Nachfrage, die weiter wachsen wird

Die neusten technologischen Entwicklungen und die Forderung der Verbraucher nach mehr recycelten Materialien in Verpackungen werden die Nachfrage nach Sortieranlagen, die sämtliche schwarzen Kunststoffe aus dem Abfallstrom aussortieren können, weiter steigen lassen.

Stadler erlebt ein sprunghaft steigendes Interesse an diesen Lösungen und befindet sich im Zentrum dieser Entwicklung innerhalb der Branche: „Wir haben jetzt mehrere Partner, die Technologie zur Erkennung schwarzer Kunststoffe entwickelt haben. Wir sind demensprechend in der Lage,  Systeme für die Rückgewinnung dieser Materialien zu konstruieren, die auf die individuellen betrieblichen Anforderungen und das Budget unserer Kunden abgestimmt sind“, so Enrico Siewert. „Wir haben bereits eine Reihe von Projekten für einige der modernsten Recyclinganlagen für Leichtverpackungen in Europa abgeschlossen und arbeiten an der Entwicklung vieler weiterer.“

„Die Nachfrage nach dieser Technologie ist extrem hoch, und ich denke, dass dieser Trend sich in der Zukunft fortsetzen wird. Es wird mehr schwarzer Kunststoff in den Abfallstrom gelangen und die Technologie zur Abschöpfung dieses Materials holt schnell auf“, sagte Enrico Siewert abschließend.

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