Gesetze für die Kreislaufwirtschaft

Gesetze für die Kreislaufwirtschaft…

Es gibt immer mehr Plastikmüll und gleichzeitig ist der Markt für PET-Rezyklate praktisch leergefegt. Was ist da los? Wie gehen Regierungen die Situation an? Begleiten Sie uns auf eine Erkundungsreise in die Welt der Gesetze zu Kunststoffverpackungen und deren Recycling.

„Unser Planet erstickt in Plastik“ schreibt das Umweltprogramm der Vereinten Nationen UNEP. Wir alle kennen die Bilder von sich auftürmenden Kunststoff-Abfallhalden oder von Plastikmüll im Ozean. Heute produziert die Welt laut OECD etwa 460 Millionen Tonnen Kunststoff pro Jahr. Vor gut 20 Jahren war es erst etwa halb so viel und in knapp 20 Jahren erwarten Fachleute schon um die 800 Millionen Tonnen. Verpackungen machen gut 40 Prozent dieser Menge aus.

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Anfang der 2000er-Jahre ist in einem Jahrzehnt mehr Plastik entstanden als in den 50 Jahren zuvor. Seitdem ist die Produktion geradezu explodiert.


Dabei lassen sich hochwertige Kunststoffe eigentlich recht gut in einem geschlossenen Kreislauf führen. Weit fortgeschritten ist zum Beispiel der Bottle-to-Bottle-Zyklus, in dem PET-Flaschen recycelt und zu rPET-Flaschen werden. Die Milliarden PET-Flaschen, die jedes Jahr auf den Müllhalden der Welt landen, wären dafür eine riesige Rohstoffquelle. Da Krones Getränkeherstellern unter anderem Lösungen für die Abfüllung von Getränken in PET bietet und sich gleichzeitig der Nachhaltigkeit verschrieben hat, sind Vermeidung, Reduktion, Recycling und Kreisläufe von Kunststoffen wichtige Themen. Krones hat sich unter anderem im Rahmen der European Circular Economy Stakeholder Platform zu qualitativen Zielen verpflichtet, welche unterschiedliche Aspekte des Verpackungskreislaufs abdecken.

Noch funktionieren die Märkte für eine Kunststoff-Kreislaufwirtschaft nicht so richtig, der Anteil recycelten Materials an der Produktion beträgt global keine zehn Prozent. Viele Länder haben bis vor Kurzem große Teile ihres Kunststoff-Abfalls exportiert, vor allem nach Asien. Aber seit China 2018 starke Importbeschränkungen erließ und andere Länder nachzogen, stellt sich das Problem mit dem Plastikmüll direkt vor der Haustür. Nun versuchen Regierungen, der Flut mit gesetzlichen Regelungen beizukommen. Ihnen steht ein ganzer Werkzeugkasten aus Steuern, Subventionen, Quoten, Materialzulassungen oder verbindlichen Ökodesign-Standards zur Verfügung. Sie können zum Beispiel:

  • Eine erweiterte Herstellerverantwortung einführen und Abgaben auf nicht recycelbare Kunststoffe oder auf Kunststoffabfälle erheben. Das Duale System in Deutschland ist ein Beispiel hierfür.
  • Bestimmte Kunststoffartikel verbieten.
  • Recyclingquoten erhöhen durch
    • verpflichtende Sammelquoten
    • die Einführung von Pfandsystemen

Beispiel Deutschland: 98 Prozent der mit Pfand belegten Flaschen gelangen in die Sammlung, 45 Prozent der gesammelten PET-Flaschen werden wieder zu PET-Behältern recycelt.

  • Märkte für Recycling-Produkte fördern durch verpflichtende Quoten für den Rezyklat-Anteil in hergestelltem Material.
  • Die Kunststoffmenge reduzieren durch verbindliche Mehrwegquoten.

„Krones hat die Technologien für all diese Wege“, sagt Manuel Grund, der im Marketing die Themen Recycling und Nachhaltigkeit betreut und beobachtet, wohin der Markt sich bewegt. „Wir bedienen Mehrwerg- und Einweg-PET sowie rPET, haben Recycling-Anlagen für verschiedene Kunststoffe, nicht nur PET, und bieten mit LitePac Top auch eine kunststofffreie Sekundärverpackung an.“ Auf viele Unternehmen jedoch kommen mit den geplanten oder schon umgesetzten gesetzlichen Vorgaben starke Änderungen zu, meint er und nennt ein Beispiel: „Teilweise verfolgen die Gesetzesvorhaben sehr ambitionierte Ziele für Sammel- und Recyclingquoten. Aber oft haben die Länder bisher kaum Infrastruktur für Pfandsysteme und der Handel muss erst eine Rücknahmelogistik aufbauen.“

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LitePac Top bietet eine Lösung zur Sekundärverpackung von PET-Flaschen ganz ohne zusätzlichen Kunststoff.

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