Wenn die Maschine chattet

Wenn die Maschine chattet

Der Kabelspezialist MD Elektronik weiß, wie wichtig digitale Datenströme sind und hat zwei neue KraussMaffei-Maschinen mit socialProduction zur Fertigungsüberwachung ausstatten lassen - schon die Abnahme konnte damit remote erfolgen.  

Weltweit 6.000 Mitarbeiter, Zulieferer aller großen OEMs, 400.000 Kilometer verarbeitete Kabel pro Jahr: MD Elektronik ist ein Schwergewicht seiner Branche und ein typischer Hidden Champion, der Stecker und Gehäuse selbst im Spritzgießverfahren fertigt. Kürzlich erhielt das Technikum in Waldkraiburg zwei vollelektrische PX-Maschinen (81 und 121), die mit der Produktfamilie socialProduction ausgestattet sind.

socialProduction verknüpft die Vorteile sozialer Medien mit modernsten Technologien der Produktionsüberwachung und bietet mit seinen drei Bausteinen productionMonitor, processSupport und liveCare entsprechende Möglichkeiten. Maschinen und Bedienpersonal kommunizieren beispielsweise in einem eigenen Chatroom. productionMonitor verschafft einen schnellen Überblick über den Maschinenpark einschließlich Kennzahlen wie Auftragsfortschritt und Restlaufzeit. Sollte es Alarme oder Parameteränderungen geben, sendet die Maschine automatisch eine Nachricht in den Chat, wodurch ein digitales Schichtbuch entsteht, das wichtige Ereignisse über den Schichtwechsel hinaus dokumentiert. processSupport blickt noch tiefer.

Hier wird der Fertigungsprozess durch ein selbstlernendes Verfahren überwacht, dem ein komplexer Algorithmus und das Prozesswissen von KraussMaffei zugrunde liegen. Das Produkt liveCare analysiert den Zustand von Maschinenkomponenten, um Wartungsbedarf frühzeitig zu erkennen und entsprechend planen zu können. Angesichts der Energieproblematik besonders interessant: liveCare unterstützt den Anwender bei der Ermittlung eines energetisch sinnvollen Austauschzeitpunktes.


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Kundenberater Stefan Betzing (KraussMaffei, li.) machte Peter Krause (MD Elektronik) auf socialProduction aufmerksam. Foto: KraussMaffei

Peter Krause, bei MD Elektronik für die Beschaffung und das Einfahren von Neumaschinen zuständig, nutzt aktuell vor allem die Produktionsüberwachung und die Anomalieerkennung von socialProduction. Dies war schon bei der Abmusterung hilfreich. Auf Wunsch des Unternehmens erhielt eine PX mehrere Sondermodifikationen an der Hardware, somit musste der Prozess auf Funktion und Stabilität überwacht werden. Online konnte Peter Krause über einen längeren Zeitraum verfolgen, wie die Anlage, die noch bei der KraussMaffei Automation in Schwaig stand, reibungslos produzierte. Eine der beiden PX wird künftig nach Chotěšov, Tschechien verlagert werden und dort ebenfalls in seinem digitalen Blickfeld bleiben.

MD Elektronik fertigt sehr unterschiedliche Bauteile mit Gewichten von 0,03 bis 120 Gramm, die in Werkzeugen mit bis zu 32 Kavitäten entstehen. Die kleinsten Artikel sind Isolierteile, die bei Steckern zwischen Innen- und Außenleiter angebracht werden. Für derartige Leichtgewichte empfiehlt sich die Maschinenfunktion APCplus, die ebenfalls an den PX vorhanden ist. Sie sorgt für konstantes Schussgewicht, indem sie Umschaltpunkt und Nachdruck für jeden einzelnen Zyklus individuell anpasst. APCplus wird auch für die künftig sicher weiter steigende Verarbeitung von Rezyklaten wichtig werden, weil hier Chargenschwankungen ausgeprägter sind als bei Neuware, was die Schmelzeviskosität und damit das Schussgewicht beeinflusst.

Mit seinem Geschäftsbereich Digital & Service Solutions (DSS) entwickelt KraussMaffei Lösungen für die digitale Transformation der Kunststoffverarbeitung. liveCare ist eines der neuesten Produkte.

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