Windsor setzt auf spritzgießtechnische Individualität

Die JSW-Anlage: Zur Fakuma hat der japanische Hersteller Japan Steel Works (JSW) eine voll-elektrische J100ADS-Maschine mit 1000 kN Schließkraft beigesteuert. Sie arbeitet mit einem Aktua-tor-Werkzeug von KEBO/Schweiz. Produziert werden die besagten Schalterbauteile aus transparen-tem PP, deren Gewicht nur jeweils 6,8 Gramm beträgt. Sie sind für Medical Devices vorgesehen und werden zum Beispiel bei Blutdruck- oder Zucker-Messgeräten eingesetzt. Das Zweikavitätenwerkzeug wird mit einer Zykluszeit von knapp sieben Sekunden einschließlich Entformung gefahren. "Wir haben den SEPRO-Roboter, der die Entnahme und den Transport übernimmt, in unsere Steuerung inte-griert", erklärt Kochs. Eine Besonderheit der Maschine ist die Visualisierung über ein 15'' Android-System: Gesteuert bzw. geregelt wird mit einer Software-Variante wie sie bei Handys gebräuchlich ist. "JSW war der erste Anbieter einer Android-Oberfläche", erklärt Kochs. Statt Apps wie beim normalen Smartphone sind hier Befehle wie Schließen, Öffnen usw. integriert, die eine überaus einfache Steue-rung/Regelung möglich machen. Großer Vorteil von JSW, für die Windsor die deutschen Vertriebs-rechte besitzt, sind die zuverlässigen Maschinen: "Die Technik ist zwar bekannt und auch sehr be-währt. Äußerst selten sind Verschleißteile auszuwechseln, die Maschinen arbeiten also jahrein jahraus tadellos", unterstreicht der Windsor-Geschäftsführer. "Seit 1985 baut JSW vollelektrische SGM, die Technik ist also sehr ausgereift."

Das Windsor-Eigenprodukt: Kurzfristig hat sich Windsor entschlossen, zur Fakuma das Ei-genprodukt PxP 73 zu zeigen, eine neue Variante der PlugXPress-Reihe. Dabei handelt es sich um autarke Spritzeinheiten, die praktisch einer SGM ohne Schließeinheit entsprechen. Große Stärke von Windsor sind dabei die Sonderadaptionen für Kunden: "Wir machen es exakt so, wie es in die Anla-genkonfiguration passt", unterstreicht Kochs. Individuelle Systeme mit individuellen Aggregaten sind das Ergebnis: Über eine Schnittstelle kommuniziert das PxP mit der SGM. Der Kunde muss an der Spritzgießmaschine nichts ändern, sondern einfach das PxP anbringen, das mit einer Drei-Zonen-Schnecke von 16 bis 105mm, einer B&R-Steuerung und einem 15-Zoll-Touchscreen arbeitet. Die PlugXPress-Zusatzeinheit für Mehrkomponentenspritzguss ist an jede Maschine andockbar. Kochs: "Einer unserer Kunden produziert damit Zahnbürsten aus drei Materialien in vier verschiedenen Far-ben." Sechskomponenten-SGM sind damit keine Seltenheit. Der steigende 2K-Bedarf und der Erfolg des PxP zeige sich daran, dass sich die verkauften Stückzahlen in 2017 verglichen mit dem Vorjahr mehr als verdoppelt haben. "Unsere Stärken sind die individuellen Anpassungen, wir setzen uns mit hoher Flexibilität von den Wettbewerbern ab. Wo Standardlösungen nicht mehr funktionieren, kommt PxP zur Anwendung", so der Windsor-Geschäftsführer.

Quelle: Windsor

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